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Auf den Spuren von "Heinrich Heine"
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"Heinrich Heine"- der berühmte, aber wegen
seiner "spitzen Zunge" nicht bei allen beliebte Dichter und Schriftsteller wurde am 13.12.1797 in "Düsseldorf" geboren
und er starb am 17.2.1856 in Paris.
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"Heinrich Heine" war recht gut zu Fuß. Das im Handel
erhältliche Büchlein "Die Harzreise" beschreibt einen Ausschnitt aus seiner 4 wöchigen Wanderung, die er im
Herbst 1824 unternahm. Sie führt von "Göttingen" über den "Oberharz" nach "Goslar". Von dort über den
"Brocken" hinunter in den "Unterharz" und weiter nach "Halle". Weiter ging es nach "Weimar" zu "Goethe" und über
"Erfurt", "Gotha", "Kassel" zurück nach "Göttingen".
in "Die Harzreise" beschreibt "Heine" 6 Tage und 5 Nächte zwischen "Göttingen" und dem "Ilsetal". Er zeichnet nicht
nur ein Landschaftsbild, sondern er macht uns auch mit den unterschied- lichen Charakteren seiner Wanderbegleiter und
Mitbewohner der Nachtquartiere vertraut. Dabei macht "Heine" auch einige, noch heute top aktuelle, politische
Bemerkungen. |
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Am ersten Tag wanderte "Heine" von "Göttin- gen" über
"Nörten" und "Nordheim" nach "Oste- rode". "Osterode" war damals noch sehr von der Landwirtschaft geprägt, denn am
anderen Morgen hört beim Aufwachen das Gebimmel der Tiere, die auf die Weide getrieben werden. Die Burg von "Osterode"
war auch schon eine Ruine. Von de Burg aus machte sich "Heine" dann auf den Weg nach "Clausthal". Er kam an "Lerbach"
vorüber und war schon zur Mittags- zeit oben in Clausthal". |
das Rathaus von Osterode |
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Hier in "Clausthal" hat "Heine" eine
Silberhütte besichtigt und er konnte auch zusehen, wie Geld gemacht wird. Die "Harzreise" ist auch dem Grund sehr
interessant, weil hier sehr ausführlich die Befahrung eines Bergwerkes beschrieben wird. Eine solche Be- fahrung war
seinerzeit eine recht gefahrvolle Prozedur. Es kam unter Bergleuten zu Un- fällen und so ist die Befahrung durch Laien
besonders gefährlich. "Heine" hat die be- kannten Gruben "Caroline" und "Dorothea" besucht. In "Clausthal" und
"Zellerfeld" hat er sich auch mit einfachen Bergarbeiterfamilien bekannt gemacht und ihre Lebensver- hältnisse und das
ganze Umfeld "studieren" können. Ein Bergmann hat ihm für seinen Bruder, der in der Nähe von "Goslar" wohnt,
Grüße mit auf den Weg gegeben. |
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Die Eingangshalle des ehemaligen
Kaiserdoms |
Sein weiterer Weg führte ihn nun nach "Goslar". Er wird
die alte Straße über den "Auerhahn" genommen haben.
"Heine" ist von der alten Kaiserstadt sehr enttäuscht. Die Stadt muss selbst für die dama- lige Zeit einen sehr
schmutzigen und wenig ansehnlichen Eindruck gemacht haben. |
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Von "Goslar" wanderte "Heine" weiter den Bruder
des erwähnten Bergmanns zu suchen. In der "Harzreise" schreibt er, dass ihn in der Nähe der "Harzburg", also
oberhalb vom heutigen "Bad Harzburg", ein anderer Wanderer begleitet hat und er anschließend den Bruder gefunden hat.
Die Route, die er ging, kann man also nicht auf der Karte nachvoll- ziehen. Bei dieser Familie nächtigt er
auch. |
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Das "Heine-Denkmal"
auf dem Brocken |
Gegen Mittag des anderen Tages trifft "Heine" auf einen Hirten
mit seiner Herde. Dieser erklärt ihm, dass der große Berg vor ihm, der "Brocken" ist. Über das damals schon
bekannte "Torfhaus" wird er nicht gekommen sein, das hätte er bestimmt geschrieben. "Heine" kann also am "Scharfenstein"
vorüber ge- kommen sein, denn in unmittelbarer Nähe befand sich ein Viehof, dessen Ruine noch heute dort steht. So
wie er das letzte Stück des Weges auf den Brocken beschreibt, muss er wohl über den "Hirtenstieg" aufgestiegen
sein. Er beschreibt sehr ausführlich den Wechsel der Vegetation und auch die Steilheit des Weges. Das "Brockenhaus", in
dem "Heine" übernachtete, wurde 1800 vom "Grafen Stolberg-Wernigerode" errichtet. Zu diesem Haus gehört, wie auf
alten Bildern ersichtlich, ein Aus- sichtsturm. |
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"Heine" beschreibt sehr ausführlich die
anderen Gäste der Herberge. Er hat auch das Glück, den Sonnenuntergang zu genießen. Das zu erleben ist bei
den klimatischen Verhältnissen dort oben tatsächlich Glücksache. In heutiger Zeit kann man wieder auf dem
"Brocken" übernachten. "Heine" wurde damals vom Wirt geweckt, um den Sonnenaufgang nicht zu
versäumen. |
Sonnenuntergang |
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Vom "Brocken" wandert "Heine" hinunter nach "Ilsenburg". Was
heute als "Heinrich-Heine-Weg" gekennzeichnet ist, das ist nur teilweise mit seinem tatsächliche Weg identisch. Der
"Brocken" und seine Umgebung waren lange Sperrgebiet. So ist dieser Weg zugewachsen. Heute liegt der Weg in der Kernzone des
Nationalparks und er wurde nicht wieder frei geschnitten. Also hat man kurzer Hand ein Stück des "Hirtenstiegs" und die
"Herrmannstraße" zum "Heine-Weg" gemacht. |
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Wobei man zu geben muss, dass die Aussicht vom
"Hirtenstieg" ins Harzvorland auch schön ist. "Heine" beschreibt sehr ausführlich und romantisch den Lauf der
"Ilse". Man muss aber zugeben, dass man von der "Ilse", als Bergflüßchen, enttäuscht und begei- stert sein
kann. Die ganze Landschaft, die die "Ilse" von oben nach unten durchfließt ist wirklich schön. Aber der Reiz der
"Ilse" ist wohl abhängig von ihrem Wasserstand. Wenn sie mit lautem Glucksen unsichtbar unter den Felsen hindurch
fließt und dann sprudelnd und tosend über die Steine zu Tal rauscht, dann ist sie am
schönsten. |
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Der Ilsestein |
Oberhalb von "Ilsenburg", dort wo heute das erste Hotel steht,
bogen "Heine" und seine Begleiter ab und stiegen wieder recht steil den Berg hinauf zum "Ilsestein". Hier auf dem Felssporn
stand einst eine kleine Burg. Vom Kreuz hat man eine herrliche Aussicht auf den "Brocken" und über "Ilsenburg"
hinweg. |
Das Kreuz auf dem Ilsestein |
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Hier an der "Ilse" endet "Die Harzreise". Er
hatte es nicht vor die Reise durch den "Unter-
harz" genau so zu beschreiben und zu veröffentlichen.
"Heine" hat nur kurz angedeutet, das der wildromantische "Oberharz" nicht mit dem malerischen "Unterharz" zu vergleichen ist
und besonders die drei Täler- "Ilsetal", "Bodetal" und "Selketal", ihre eigenen Reize haben. |
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Wie würde "Heine" wohl heute den Harz
beschreiben? Der Bergbau und die nachfolgende Montanindustrie mit ihren giftige Gase verströmenden Schloten sind
verschwunden. Die Umweltschäden aus dieser Zeit sind nur noch sporadisch zu finden. Die Städte und Dörfer sind
sauber und größer geworden.
Der Harz ist heute nicht mehr der Geheimtip für Dichter und Maler, sondern tausende Touristen erfreuen sich an seiner so
sehr wechselvollen Landschaft und Natur. |
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